Vorwort
Unser ehemaliger 1. Schützenmeister und jetziger Ehrenschützenmeister, Johann Bonetsmüller, recherchierte hierzu und begann zum 75-jährigen Vereinsjubiläum die erste Chronik zu erstellen.
Zugute kamen ihm hierfür die überlieferten schriftlichen Aufzeichnungen sowie die Berichte der Zeitgenossen. Er stellte anlässlich des 90-jährigen Jubiläums umfangreichere Nachforschungen zur Vereinsgründung an und schrieb diese in der ersten Chronik nieder.
An dieser Stelle sei unserem Ehrenschützenmeister und Kameraden, Hans Bonetsmüller, für das Geleistete ein herzliches „Vergelt‘s Gott“ gesagt.
Gründungsjahr: 1902/1905
Zwischen Glonn im Westen, Hohenthann im Osten und Höhenrain im Süden liegt die Gemeinde Baiern. Diese Gemeinde Baiern hat 33 Ortschaften und Weiler sowie zwei Kirchensprengel, Antholing und Berganger. Zu Berganger gehören die Ortschaften Groß- und Kleinrohrsdorf, Gailling, Weiteskirchen, Kreithann und die Weiler Witting und Westerndorf.
Wenn man von Glonn Richtung Aßling fährt, und gerade Berganger hinter sich gelassen hat, geht links eine kleine Straße ab. Auf ihr kommen wir nach Klein- und Großrohrsdorf.
Hier begann im Jahre 1902 mit der Gründung der Schützengesellschaft Rohrsdorf die Geschichte des heutigen Vereins „Schützengesellschaft Berganger-Rohrsdorf e.V.“
Die Rohrsdorfer hatten damals eine eigene Wirtschaft „Zum Lippä“, wo man sich wöchentlich mehrmals zum Stammtisch traf. Unterstützt von den Gaillingern und Herrmannsdorfern wurde hier kurzerhand die Vereinsgründung beschlossen und in die Tat umgesetzt. Die Schießeinrichtung war damals noch denkbar einfach. Geschossen wurde durch einen Holzschacht von der Gaststube in die Küche, wo der Zieler saß und jeden Schuss von Hand kennzeichnete bzw. aufzeigte. Dabei kam es auch zu einigen Unfällen wo der Zieler so manche Fingerblessur erlitt oder einen farblich schönen roten und später schwarzen Fingernagel mit nach Hause brachte. Zum anderen ging bei Fehlschüssen so manches Kücheninventar zu Bruch. Auch der gefüllte Eierkorb im Wandregal wurde gelegentlich als Zielscheibe benutzt.
Zimmerstutzen von 1948
Es war die gute alte Zeit, wie uns die alten Kameraden mit Wehmut erzählten. Geschossen wurde damals mit Zimmerstutzen auf 5er und 12er Scheiben. Der Einsatz betrug 12 Pfennig und für jeden fehlenden Ring mussten 2 Pfennig in die Vereinskasse bezahlt werden. Zum Vergleich, die Maß Bier kostete 24 Pfennig.
Beim Endschießen, meistens einen Tag vor Palmsonntag, war es Brauch, eine Sau zu schlachten. Einen Teil davon ließ man sich gleich vor Ort und Stelle als Kesselfleisch schmecken, der Rest wurde in Form von Preisen verteilt.
Die Schützenkammeraden um 1902
Baumann Peter, Breiböck Johann, Schmid Michael, Voglrieder Johann, Kaltner Franz, Grabl Sebastian, Diemer Ludwig, Reiser Franz, Schmid Blasius, Kiefl Josef, Schmid Georg, Diemer Leonhard, Staudenhechtl Sebastian, Zistl Georg,
Obermeier Johann, Bauer Albert, Baumann Josef, Schwaiger Anton, Zistl Johann, Greithanner Josef, Weigl Michael, Wolperdinger Sebastian, Huber Josef, Hergl Josef
Bereits im Jahre 1904 wurde von Frau Förster Kling aus Wetterling, eigenhändig eine Vereinsstandarte genäht und gestiftet. Sie erinnert heute noch im 1972 erbauten Schießstand in Berganger an die langjährige Tradition.
Was dann im Jahre 1905 die Bergangerer bewogen hat, einen eigenen Schützenverein zu gründen, lässt sich heute nicht mehr feststellen, denn es gibt keinerlei Aufzeichnungen aus dieser Zeit.
Bekannt ist nur: Der 1. Schützenmeister war Sebastian Wolperdinger aus Kreithann. Der Verein fand sein Zuhause im hiesigen Gasthaus in Berganger. Mit Sicherheit waren es keine Streitigkeiten, denn fortan wurden die gesellschaftlichen Veranstaltungen beider Vereine vertieft. Es wurden sogar die Schießnachmittage mit geselligem Beisammensein wechselweise in Rohrsdorf und Berganger abgehalten.
Die Mitgliederzahl in Berganger war damals noch klein, denn die Ortschaft Weiterskirchen mit Weiler Witting gehörte dem Haslacher Schützenverein an. Außerdem gab es noch einige Schützen, die im Wald so manchen verbotenen Schuss taten.
Treffen der Schützengesellschaften um 1912
Der erste Weltkrieg machte dem Vereinsleben ein vorläufiges Ende. Aber bereits um Leonhardi 1919, ließ man das gesellige Beisammensein an den Schießabenden wieder aufleben. Es dauerte noch Jahre, bis sich alles wieder normalisiert hatte.
Die Schützenkameraden 1928
Wie das Bild mit Rohrsdorfer und einigen Bergangerer Schützen dem Jahr 1929 zeigt, hielt auch so langsam die Technik bzw. Motorisierung ihren Einzug.
Staudinger Georg rechts mit Motorrad, Zistl Joh., Weigl Michael, Berger Alois, Reiser Franz, Baumann Peter, Eberger Alois, Weigl Josef, Greithanner Leonh., Standenhechtl Joh., Baumann Benno, Schmid Georg links mit Motorrad, Greithanner Jos., Hergl Jos., Kramer Max, Baumann Peter, Baumann Elise, Mittermüller Joh., Hager Lorenz, Baumann Jos., Kiefl Jos., Baumann Josef, Hergl Josef, Schwaiger Silvester
Das Leben hatte sich gerade richtig normalisiert, da bereitete das Jahr 1939 den kleinen Schießen in Frieden ein jähes Ende. Das große Schießen begann. Viele Kameraden mussten ihr Leben lassen – oder galten als vermisst. Es dauerte noch Jahre nach dem verheerenden Krieg, bis man wieder an ein Gesellschafts- und Vereinsleben denken konnte. Zu vielfältig waren die großen und kleinen Probleme in dieser schlimmen Zeit, die jeder zu lösen hatte.
1950 begann der Dobl Sepp (Josef Weigl aus Kleinrohrsdorf) mit der Neuorganisation des Vereins in Rohrsdorf. Viele Behördengänge waren notwendig, ehe zum Eröffnungsschießen nach Rohrsdorf geladen werden konnte.
Die erste Vorstandschaft nach dem Krieg:
1. Schützenmeister Josef Weigl, Kleinrohrsdorf
Schriftführer Johann Staudenhechtl, Gailling
Kassier Peter Baumann, Kleinrohrsdorf
Zieler Josef Hergl, Gailling
Nur zwei Jahre später, am 4.12.1952 trafen sich die Freunde und Gönner des Schießsports aus Berganger, Kreithann und nun auch aus Weiterskirchen, Witting und Westerndorf. Auf Wunsch aller 46 Anwesenden wurde der Verein neu gegründet.
Folgende Vorstandschaft wurde gewählt:
1. Schützenmeister Sebastian Wolperdinger, Kreithann
2. Schützenmeister Peter Meier, Weiterskirchen
Schriftführer Horst Rösner, Berganger
Kassier Josef Schlaghaufer, Berganger
Zum Vereinslokal wurde das Gasthaus Meier in Berganger.
Die Anfangszeit war für beide Vereine sehr schwierig, alle Bedarfsgegenstände waren in den Kriegswirren abhanden gekommen. Die jungen Vereine sahen sich wieder vor große Schwierigkeiten gestellt. Durch Holzspenden und unentgeltliche Arbeit vieler Mitglieder konnte das Notwendigste geschaffen werden. Schützenkamerad Jakob Riedl stellte leihweise seinen Zimmerstutzen zur Verfügung.
Am 31.12.1952 trat der Verein zum ersten Mal mit dem Silvesterschießen an die Öffentlichkeit. Ab dieser Zeit begann man auch eine Chronik mitzuschreiben.
Bei der ersten Versammlung des Schützengaus Ebersberg am 2.3.1953 ist aus den Aufzeichnungen zu entnehmen, dass die Schützengesellschaft Berganger damals schon 45 Mitglieder hatte und zweitstärkster Verein im Gau war. Von Rohrsdorf lagen keine Mitgliederzahlen vor. Es ist anzunehmen, dass die Schützengesellschaft erst später dem Gau beitrat.
Die folgenden Jahre waren ruhig und ohne größere Vorkommnisse. Preisschießen und Schützenbälle wurden von beiden Vereinen gemeinsam abgehalten.
Zum freudigen Ereignis eines Stammhalters brachten die Schützenkammeraden ihren 1. Schützenmeister, Wastl Wolperdinger, ihre Glückwünsche in „sichtbarer Form“ am 30.10.1955 zum Ausdruck.
Ein noch erhaltenes Fahnenband aus dem Jahr 1958 belegt die Teilnahme der Vereine an der Gaufahnenweihe des Schützengaues Chiemgau-Prin, bei der der Gau Ebersberg die Patenschaft übernommen hatte.
Die Rohrsdorfer schossen bis 1959 noch im Gasthaus Lipp, nach dessen Schließung zog man um, ins Gasthaus zur Schießstätte. Dort wurde auch das 60-jährige Gründungsfest im würdigen Rahmen gefeiert. In der Folgezeit wurde es stets ruhiger um den Verein. Die neue Heimat in der Schießstätte wurde von vielen Mitgliedern nicht angenommen.
Mit der Zeit wurden immer mehr Stimmen über die Zusammenlegung der beiden Vereine Berganger und Rohrsdorf laut. Viele Diskussionen gab es, das Für und Wieder wurde diskutiert. Im Dezember 1965 war es dann soweit: Die Schützenmeister Josef Weigl (Rohrsdorf) und Walter Würz (Berganger) konnten den Zusammenschluss bekannt geben.
Als neuer Vereinsname wurde „Schützengesellschaft Berganger-Rohrsdorf“ festgelegt.
Am 10. November 1966 fanden die erste gemeinsame Versammlung und die neue Vorstandswahl mit folgendem Ergebnis statt:
1. Schützenmeister Paul Wallner, Berganger
2. Schützenmeister Josef Weigl, Kleinrohrsdorf
Schriftführer Hans Bonetsmüller, Gailling
1. Kassier Franz Huber, Berganger
2. Kassier Werner Obermaier, Antholing
Chronikschreiber Hans Bonetsmüller, Gailling
1971 kaufen sich Klaus Seidl und Hans Bonetsmüller die ersten Gewehre mit Seitenspanner, welche in den nachfolgenden Jahren die Gewehre mit dem Knicklauf ersetzten.
1972 Standartenweihe, Standeinweihung und 70-jähriges Gründungsfest
Von nun an entwickelte sich ein reges Vereinsleben. Nicht selten trafen sich 40 Schützen zu den Vereinsabenden. Somit rückte das Problem, einen festen Schießstand zu errichten, immer näher.
Die im Frühjahr 1972 neu gewählte Vorstandschaft mit 1. Schützenmeister Hans Bonetsmüller, 2. Schützenmeister Josef Weigl, Schriftführer und Chronikschreiber Hans Sedlbauer und 1. Kassier Eduard Gaar verfolgte diesen Plan mit Nachdruck. In über 300 freiwilligen Arbeitsstunden wurde er im alten Kuhstall des Gasthofes eingebaut. Schon wenig später, am 14. April, wurde der neue Schießstand von Pfarrer Peter van Gulich kirchlich geweiht und mit vier Ständen in Betrieb genommen. Gauschützenmeister Josef Huber eröffnete mit einem herrlichen Blattl-Treffer die Anlage. Mit diesem Werk der Gemeinschaftsarbeit ist ein lang gehegter Wunsch der Schützen in Erfüllung gegangen.
Nachdem sich in den vergangenen Jahren die Finanzen des Vereins erfreulicherweise zusehends gebessert hatten, konnte man an die Verwirklichung eines schon lange gehegten Wunsches denken: Eine neue Vereinsstandarte sollte angeschafft werden, um die Vereinsmitglieder bei verschiedenen Feierlichkeiten zu begleiten.
Unterstützt durch eine Spendenaktion der Einwohner Bergangers und auch der umliegenden Ortschaften, konnte eine neue Standarte zu einem Preis von 1600 Mark in Auftrag gegeben werden.
Patenbitten
Die Glonner Schützen erklärten sich bereit, als Patenverein zu fungieren. Im überfüllten Lokal und Nebenzimmer fand am 19. Mai das Patenbitten statt. Es war eine riesige Gaudi, als unser 1. Vorstand Hans Bonetsmüller und der 2. Vorstand, Dobl Sepp auf dem kantigen Buchenscheit knieten und den Glonner Verein baten, uns den „Ged“ zu machen.
Vereinsstandarte geweiht am 17.09.1972
Zu diesem Fest am 17. September 1972 gaben uns 46 Vereine die Ehre.
1976 Maibaum Berganger
Auf vielfachen Wunsch von Vereinsmitgliedern wurde beschlossen, dass der Schützenverein auch das Aufstellen und die Pflege für den Maibaum übernimmt, da sich der traditionelle Burschenverein mangels Mitglieder aufgelöst hat. Nach wochenlangen Vorbereitungen war es am 1. Mai 1976 so weit: Bei strahlendem Maiwetter, gezogen von zwei prächtigen Haflingern, wurde der festlich geschmückte Baum vom Aufbewahrungsort Gailling nach Berganger gefahren. Unter der fachkundigen Leitung vom Frey Hans war der unter Mithilfe zahlreicher Schützenkameraden ruck-zuck in der Höhe. Geschmückt mit wunderschön bemalten Zunftzeichen ist seit dieser Zeit der Maibaum, der alle 5 Jahre erneuert wurde, zu einem Blickfang bei der Einfahrt in die Ortschaft Berganger geworden. Besonders hervorzuheben ist, dass es für einige Vereinsmitglieder eine Ehre aber auch eine Selbstverständlichkeit geworden ist, den jeweils erforderlichen Baum zu stiften. Diesen Mitgliedern noch einmal herzlichen Dank!
Seit 2007 wird der Maibaum von der Dorfgemeinschaft Berganger-Rohrsdorf alle 4 Jahre aufgestellt.
Rechtzeitig zum 75-jährigen Jubiläum wurde die Anlage fertig. Im Juni 1978 wurde der Geburtstag gebührend gefeiert. Am Freitag, den 16. Juni 1978 begann man mit einem zünftigen Weinfest, es spielte die Kapelle „Caramba“. Am Samstagabend fuhr man mit einem volkstümlichen Festabend fort. Die Moderation übernahm Hans Weigl. Mitwirkende waren die Blaskapelle Kirchdorf a.H., der Männerchor Berganger, der Trachtenverein Bairer Winkler, die Tölzer Goaßlschnalzer und das Gaisacher Glockentrio.
Der Festsonntag begann um 8 Uhr mit dem Empfang der Vereine. Anschließend zog man gemeinsam hinaus zum Festgottesdienst zur Schwedenkapelle. Der Männerchor Berganger und die Bairer Blasmusik umrahmten diese eindrucksvolle Feierlichkeit mit anschließendem Festzug und Zeltbetrieb, an dem 46 Vereine mit über 2000 Besuchern feierten. Zwei Kapellen und ein Spielmannszug sorgten für den richtigen Takt. Trotz Fußballweltmeisterschaft füllte sich das Zelt noch einmal: Am Abend fand ein großer Schützenball mit der Kapelle „Eldorados“ im Festzelt statt und die Ballbesucher erlebten einen harmonischen Festausklang.
Die erfolgreichen Schützen der SG Berganger-Rohrsdorf
Die Schießabende wurden gut besucht und die Jugendarbeit sehr gefördert. Durch ein regelmäßiges Training und viel Fleiß und den Ehrgeiz der Jugendlichen stellten sich daraufhin auch bald die Erfolge ein.
Die Schützengesellschaft Berganger-Rohrsdorf musste sich im Landkreis nicht verstecken. Aus kleinen Anfängen entwickelte sich ein leistungsstarker Verein, der vor allem für seine gute Nachwuchsarbeit bekannt war. Der bisher wohl größte Triumph in der Vereinsgeschichte war im Jahre 1983 der Aufstieg der Luftgewehrmannschaft in die Gauoberliga. Johann Staudenhechtl schoss im Rundenwettkampf das beste Ergebnis von 390 Ringen.
Das kam nicht von ungefähr, bauten wir doch behutsam in die hoffnungsvollen Jungschützen und führten sie an das Wettkampfgeschehen heran. Das zahlte sich aus, so durfte sich Johann Staudenhechtl 1977 als Gaujugendmeister feiern lassen. Das Jugendteam gewann 1981 in der Besetzung Peter Staudenhechtl, Josef Standenhecht, und Johann Staudenhechtl den begehrten Landrat-Beham-Pokal. Und auch einen Gaumeister stellte der Verein. Johann Staudenhechtl gelang 1982 dieses Kunststück. Peter Staudenhechtl wurde im gleichen Jahr Gauschützenkönig und Rainer Bonetsmüller 1984 Gaujugendkönig.
1992 90-jähriges Vereinsjubiläum
Schützenmeister Klaus Seidl begann schon Ende 1991 mit den Vorbereitungen für das Schützenfest, welches vom 25. bis 29. Juni 1992 stattfand. Für die Frauen wurden neue Schürzen in hellblau, und für die Männer im gleichen Stoff dazu passende Krawatten genäht.
Das Fest begann am 25. mit dem Totengedenken am Kriegerdenkmal. Um 19 Uhr war Bieranstich durch den 1. Bürgermeister Leo Pösl, anschließend Stimmungsabend mit der Bairer Blaskapelle.
Der Freitag begann um 20 Uhr mit den Spitzenbands Moskitos und Spotlights mit Barbetrieb. Der Samstag startete ab 20 Uhr mit der Willinger Blaskapelle. Erstmalig traten die Bergangerer Goaslschnoiza auf. Der Trachtenverein Bairer Wirkler umrahmte den Abend mit ihren Darbietungen.
Der Festsonntag startete um 6 Uhr mit dem Weckruf der Glonner Böllerschützen und der Bairer Blaskapelle. Ab 8 Uhr wurden die Vereine am Festplatz empfangen. Nach der Aufstellung ging es durch den Ort zur Feldmesse, wo Pfarrer Prechsl am Altar seine Predigt hielt. Anschließend ging es zurück ins Festzelt zum gemeinsamen Mittagessen. Nach der Ansprache des 1. Schützenmeisters Klaus Seidl wurden die Erinnerungsgaben von Hans Bonetsmüller und Klaus Seidl an die anwesenden Vereine vergeben. Der FSG Glonn-Zinneberg wurde eine handgefertigte Holzfigur, welche einen Nachtwächter darstellt, übergeben.
Traditionell klang das 90-jährige Schützenfest am Montag, den 29. Juni, mit dem Kesselfleischessen aus, wobei noch ein Schwein verlost wurde.
1997 110 Jahre der Vereinsstandarte Glonn Zinneberg
Am 30.05.1997 feierten die Feuerschützen aus Glonn mit den Patenvereinen den 110. Geburtstag ihrer Vereinsstandarte. In aller Stille begann die Feier mit einem Gottesdienst. Anschließend zog man zur Feier ins Schützenheim. Die Delegierten von unserem Verein übergaben den Glonner Schützen als Geschenk eine Sausteig‘n mit einem prächtigen Ferkel.
2001 Patenbitten der FSG Glonn zur Fahnenweihe und zum 160-jährigen Vereinsjubiläum
Es war eine sternenklare Nacht in Berganger, in der Stille war kein Vogelgezwitscher zu hören. Plötzlich rückte 2001 eine Abordnung mit Blaskapelle der Feuerschützengesellschaft Glonn-Zinneberg an. Im Gepäck schleppen Sie eine irgendwie bekannte Sausteig‘n mit einem plüschigen Wildschweinderl.
Nachdem die Glonner Schützenmeister Fred Waschke und Paul Huber ihre Bitte vorgetragen hatten und die Fahnenmutter Barbara Esterl ein Fass Wein mit Südtiroler Brotzeit überreicht hatte, tischten wir das eigens für unsere Gäste zubereitete Mahl auf. Als Aperitif kredenzten wir eine Schneemaß und Isarwasser, zur Vorspeise eine kalte Griesnockerlsuppe mit blauer Lebensmittelfarbe. Der Hauptgang bestand aus einem Entenbraten mit Schokostreusel. Zum Nachtisch rundeten wir das Menu mit einem Frankfurter Kranz aus Gurken, Salami und Streichwurst ab. Ach ja – und die Minuten verstreichen langsam, wenn man eine Stunde auf einem kantigen Holzscheid knien muss
Am 1. Juli war es dann für uns soweit. Um 9:30 Uhr stellten sich 85 Schützen und Schützinnen aus Berganger zum Kirchenzug auf, um an dem Feldgottesdienst und an der Weihe der neuen Glonner Vereinsfahne teilzunehmen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen fand erstmalig in der Region das Böllerschießen der Gaugruppen statt.
2002: 100 Jahre SG Berganger-Rohrsdorf
Die Vorbereitungen zum 100-jährigen Vereinsjubiläum begannen schon Mitte 2001, richtig zur Sache ging es dann beim Zeltaufbau einer guten Woche vor dem Fest. Am Aufbau waren 27 Mann und eine alte, aber noch ganz brauchbare Frau beteiligt. Unser Bittgang nach Frauenbründl fand am 31. Mai statt, um für schönes Wetter und einen harmonischen Festverlauf zu bitten.
Die Festwoche begann am 1. Juli mit einer Rocknacht, es spielte die Band „Geraration X“. Am 6. Juli fand die Totenehrung mit anschließendem Bieranstich durch unseren Schirmherrn und Bürgermeister Herrn Josef Zistl statt, dazu spielte die Blaskapelle Glonn. Das Festzelt war am 7. Juli mit dem Tanzabend und der Band „Bitter Lemon“ auch sehr gut besucht. Der Bayerische Abend mit der Bairer Musi, der Jugendgruppe GTEV Bairer Winkler, den Bairer Alphornbläser und mit den Goaßlschnoizer Berganger umrahmten am Samstag das Abendprogramm.
Unser Vereinsjubiläum wurde am 9. Juli 2009 gebührend gefeiert. Der Festsonntag begann um 6 Uhr mit dem Weckruf der Böllerschützen bei unserem Bürgermeister Josef Zistl und unserem Schützenmeister Josef Baumann.
Am Festsonntag wurden 42 Vereine empfangen und weit über 2000 Besucher begrüßt. Die Feldmesse wurde von Dekan Schneider am Huber-Weiher zelebriert. Die Predigt umrahmten der Männerchor Berganger, die Baierer Musikkapelle und die Böllerschützen.
Nach dem Festgottesdienst ging der Festzug durch Berganger zum gemeinsamen Mittagsessen im Festzelt. Nach den Ansprachen und der Vergabe der Erinnerungsgeschenke spielten abwechselnd die Musikkapellen und ließen den Festtag ausklingen. Am 10. Juli endete die Jubiläumsfeier mit dem traditionellen Kesselfleischessen. Dazu gaben die Goaßlschnoiza und die Blaskapelle Baiern ihr Bestes.
Für sein Schützenvolk stand König Wolfi der I. nach wie vor von Mittwoch bis Sonntag zur Verfügung und füllte nach Möglichkeit die Mägen seiner Untertanen.
2008 ging unser Wirt, König Wolfi der I. zu Berganger vorzeitig in den wohl verdienten Ruhestand.
In einer Laudatio dankte unser 1. Schützenmeister Josef Baumann, unserem Wirt, für Obdach und Bewirtung der Mitglieder. Wolfi wurde am 15.08.2008 zum Ehrenmitglied der SG Berganger-Rohrsdorf ernannt und erhielt eine VIP-Karte des FC Bayern in der Allianz-Arena.
2007 Tanzkurse für die Schützenjugend
Seit November 2007 wurden die ersten Tanzkurse für unsere Schützendirndl und Burschen von Christine Wenzig organisiert und durchgeführt. Als Tanzpartner fanden sich sehr schnell Burschen aus Baiern, Beyharting, Elkhofen, Grafing, Bruckmühl und aus Irschenberg. Im Saal in Netterndorf wurde in über 20 Stunden pro Kurs mit viel Spaß, aber auch mit sehr viel Schweiß hart trainiert. Damit haben wir nicht nur für den Schützenball in Berganger den Grundstein zur Freude am Tanz gelegt.
2012 Die SG Berganger-Rohrsdorf e.V. blickt auf 110 Jahre Vereinsleben zurück
Wetterglück zum Festjubiläum
In diesem Jahr war Berganger wieder für drei Tage fest in der Hand seines Schützenvereins. Wir feierten unser mittlerweile 110-jähriges Gründungsfest vom 15. bis 18. Juni 2012. Den guten Beziehungen zum Wettergott und dem heißen Draht nach oben war es zu verdanken, dass auch in diesem Jahr die Sonne schien.
Begonnen haben die Vorarbeiten für unser Fest am Dienstag, zumindest für die vielen fleißigen Helfer, die den Stadl ausräumten, putzten, Wände strichen, für fließend Wasser, Strom, Toiletten, Bühne, Bar, Tische, Bänke, für die Schänke und und, und .... sorgten. Am Mittwoch rückten die Damen der SG mit Körben voll Buchszweigen an um Girlanden zu binden. Insgesamt 4 Girlanden bis zu einer Länge von 6m mussten gebunden werden. Unterstützt wurden sie von einigen Helferinnen, die als Handlanger die Zweige reichten. Ein strammes Arbeitspensum, erst gegen 18:00 Uhr konnten die ersten prächtigen Girlanden vorsichtig aufgehängt werden.
Am Freitagabend konnten endlich die zahlreichen Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung zum Weinfest im Marott´n Stadl begrüßt werden. Die Moskitos sorgten für stimmungsvolle Livemusik und es wurde bis in die Morgenstunden getanzt und gefeiert. Aufopferungsvoll und professionell hatten unsere Jungschützen/innen dafür gesorgt, dass alles in der Küche klappte, die Bedienung gesichert war und der Thekendienst reibunslos lief.
Der Samstag begann mit Aufräumen, neuer Eindeckung und Bestuhlung für unser Schützenfest. Der Altar wurde aufgebaut und mit den letzten langen Girlanden geschmückt. Dank der guten Vorbereitung am Mittwoch war alles schnell für den Festsonntag bereitet. Die Helfer konnten früh nach Hause um dort noch den Hof zu fegen…
Der Festsonntag begann um 6 Uhr mit dem Weckruf der Böllerschützen bei unserem Bürgermeister Josef Zistl und unserem Schützenmeister Josef Baumann. Ab 8:30 Uhr wurden die ortsansässigen Schützenvereine empfangen und die eingeladenen Vereine der Gemeinde begrüßt. Die Feldmesse wurde von Pfarrer Schöpf und Diakon Bauer am Huber-Weiher zelebriert. Die Predigt wurde vom Männerchor Berganger, der Glonner Musi und die Böllerschützen der SG umrahmt.
Nach dem Festgottesdienst führte der Festzug durch Berganger zum gemeinsamen Mittagsessen. Nach den Ansprachen und der Vergabe der Erinnerungsgeschenke spielten abwechselnd die Musikkapellen. Den Festtag ließen die Mitglieder mit Public Viewing auf einem großen Bildschirm im Stadl mit dem Spiel Deutschland - Griechenland ausklingen.
Am 18. Juli endete unsere Jubiläumsfeier mit dem traditionellen Kesselfleischessen. Dazu gaben die Goaßlschnoiza und die "Mitteralm Musi" ihr Bestes.
Dienstag früh war aufräumen angesagt. Mindestens 20 Schützen haben sich um 08:00 Uhr im Stadl getroffen, so war innerhalb weniger Stunde die Halle gefegt und der Platz aufgeräumt. So macht es Spaß, vielen herzlichen Dank.
Ein herzliches „Vergelt´s Gott“ noch an alle, die dafür gesorgt haben, dass wir ein so schönes Fest gefeiert
haben: den zahlreichen Helfern beim Auf- und Abbau, den Damen vom Kuchenbuffet, allen Einwohnern aus Berganger die das Dorf geschmückt haben, unseren Jugendlichen, die nicht nur tolle Arbeit geleistet haben, sondern immer freundlich und hilfsbereit für unsere Gäste zur Verfügung standen.
Last but not least: Den Kollegen der Vorstandschaft, die nicht nur im Vorfeld alles für einen reibungslosen Ablauf organisierten.
Für die Zukunft möge in Berganger der Schützengeist und die Kameradschaft, die Geselligkeit und der Zusammenhalt weiter so hervorragend gepflegt werden. Es sollte stets allen Mitgliedern ein Anliegen sein, den Verein zu unterstützen und zu erhalten. Wollen wir immer dieses Ziel vor Augen haben und in diesem Sinne handeln.
Juli 2013
Christine Wenzig
Ehemalige Presse- und Medienbeauftragte
Unsere Schützenkönige
In den Schützenvereinen Berganger und Rohrsdorf war vor dem Krieg keine Schützenkette vorhanden.
Die ersten Schützenkönige waren nach dem Krieg:
1953/54 Maier Peter, Weiterskirchen
1955/56 Schlaghaufer Jos., Berganger
Am 06.11.1959 wurde beschlossen, den König jährlich auszuschießen, eine Schützenkette anzuschaffen und jeder König soll einen Taler dazu stiften.
1959/60 Huber Franz, Berganger
1962/63 Schmitt Werner, Berganger
1963/64 Wallner Paul, Berganger
1965/66 Schwaiger Silvester, Gailling
1966/67 Schwaiger Silvester, Gailling
1967/68 Bonetsmüller Hans, Gailling
1968/69 Berger Anton, Herrmannsdorf
1969/70 Schwaiger Silvester, Gailling
1970/71 Reisberg Heinz, Assling
1971/72 Seidl Klaus, Großrohrsdorf
1972/73 Baumann Josef, Kleinrohrsdorf
1973/74 Seidl Klaus, Großrohrsdorf
1974/75 Rehbock Lorenz, Berganger
1975/76 Gaar Eduard, Berganger
1976/77 Würz Walter, Berganger
1977/78 Gaar Eduard, Berganger
1978/79 Zehetmaier Josef, Witting
1979/80 Staudinger Richard, Berganger
1980/81 Wallner Rainer, Berganger
1981/82 Seidl Norbert, Berganger
1982/83 Schwaiger Silvester, Gailling
1983/84 Kaltner Josef, Großrohrsdorf
1984/85 Staudenhechtl Peter, Gailling
1985/86 Kaltner Josef, Großrohrsdorf
1986/87 Zehetmaier Josef, Witting
1987/88 Wallner Rainer, Berganger
1988/89 Würz Walter, Berganger
1989/90 Huber Kilian, Berganger
1990/91 Mödl Josef, Großrohrsdorf
1991/92 Riedl Georg, Berganger
1992/93 Drexl Franz, Westerndorf
1993/94 Baumann Martin, Großrohrsdorf
1994/95 Riedl Georg, Berganger
1995/96 Seidl Klaus, Großrohrsdorf
1996/97 Englhart Christian, Gailling
1997/98 Zehetmaier Johann, Haslach
1998/99 Zehetmaier Josef, Witting
1999/00 Brückl Willi, Berganger
2000/01 Harasser Luis, Glonn
2001/02 Menz Rolf, Berganger
2002/03 Schutt Gerhard, Berganger
2003/04 Zehetmaier Johann, Haslach
2004/05 Harasser Luis, Glonn
2005/06 Baumann Josef, Kleinrohrsdorf
2006/07 Diemer Hans, Berganger
2007/08 Englhart Christian, Gailling
2008/09 Eder Andreas, Berganger
2009/10 Baumann Josef, Kleinrohrsdorf
2010/11 Wenzig Christine, Georgenberg
2011/12 Huber Franz, Berganger
2011/13 Riedl Conny, Berganger
2013/14 Sedlbauer Simone, Weiterskirchen
2014/15 Weigl Josef, Berganger
2015/16 Schärfl Korbinian, Weiterskirchen
2016/17 Schärfl Korbinian, Weiterskirchen
2017/18 Neudecker Christian, Berganger
2018/19 Schärfl Korbinian, Weiterskirchen
2019/20 Brückl Willi, Berganger
2020/21 Brückl Willi, Berganger
2021/22 Wenzig Christine, Georgenberg
2022/23 Kai Hess, Berganger
2023/24 Christian Neudecker, Berganger
1975 wurde eine Jungschützenkette angeschafft.
1975/76 Riedl Georg, Berganger
1976/77 Seidl Peter, Großrohrsdorf
1977/78 Staudenhechtl Johann, Gailling
1978/79 Gaar Petra, Berganger
1979/80 Gaar Petra, Berganger
1980/81 Huber Franz jun., Berganger
1981/82 Weichinger Alfons, Berganger
1982/83 Huber Georg, Berganger
1983/84 Weichinger Maria, Berganger
1984/85 Baumann Josef, Kleinrohrsdorf
1985/86 Rehbock Günther, Berganger
1986/87 Baumann Martin, Kleinrohrsdorf
1987/88 Schmid Monika, Berganger
1988/89 Riedl Jakob, Berganger
1989/90 Riedl Jakob, Berganger
1990/91 Diemer Robert, Berganger
1991/92 Weigl Josef, Berganger
1992/93 Weigl Josef, Berganger
1993/94 Zistl Markus, Kleinrohrsdorf
1994/95 Riedl Stefan, Berganger
1995/96 Diemer Robert, Berganger
1996/97 Schmid Martin, Berganger
1997/98 Schmid Martin, Berganger
1998/99 Wolperdinger Seb. jun. Kreithann
1999/00 Steiner Barbara, Berganger
2000/01 Steiner Barbara, Berganger
2001/02 Riedl Johann, Großrohrsdorf
2002/03 Riedl Johann, Großrohrsdorf
2004/05 Baumann Franziska, Kleinrohrsdorf
2005/06 Baumann Franziska, Kleinrohrsdorf
2006/07 Schibler Elisabeth, Berganger
2007/08 Steiner Theresa, Berganger
2008/09 Kirschner Julia, Berganger
2009/10 Sedlbauer Simone, Weiterskirchen
2010/11 Baumann Franziska, Kleinrohrsdorf
2011/12 Kirschner Stephanie, Berganger
2012/13 Maximilian Huber, Berganger
2013/14 Magdalena Huber, Berganger
2014/15 Magdalena Huber, Berganger
2015/16 Barbara Weigl, Berganger
2016/17 Martin Weigl, Berganger
2017/18 Lukas Rockelmann, Berganger
2018/19 Lukas Neudecker, Berganger
2019/20 Lukas Neudecker, Berganger
2020/21 Matthias Neudecker, Berganger
2021/22 Matthias Neudecker, Berganger
2022/23 Maria Maier, Berganger
2023/24 Laura Riedl, Bergang
Gaujugendkönig 1984
Bonetsmüller Rainer, Gailling
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